Bezirkskonferenz Kirchenmusik
500 Jahre Gesangbuch
Impulstag mit Frau Kirschbaum
Das evangelische Gesangbuch wird 500 Jahre alt. Natürlich nicht die heutige Ausgabe. Diese erschien 1996 und ist nun auch schon bald 30 Jahre auf dem Markt. Die einen schätzen dieses Gesangbuch und könnten gut und gerne noch einige Jahre aus dem derzeitigen singen. Die anderen warten sehnsüchtig auf eine neue Version mit mehr modernen Liedern und Texten unserer Zeit. Etwa 2030 soll ein neues Gesangbuch erscheinen, in Papierausgabe und erstmals auch elektronisch. An diesem neuen Gesangbuch wird schon fleißig gearbeitet. Neue Lieder werden auf EKD-Ebene erprobt.
Doch noch einmal ein Blick in die Geschichte und 500 Jahre zurück. 1524 gilt als die Geburtsstunde des evangelischen Gesangbuches. Freilich wurde auch schon zuvor in den Messen gesungen. Doch im Zuge der Reformation förderte Luther, dass nun auch die Laien in den Gottesdiensten singen durften - und das in deutscher Sprache - und nicht nur wie bis dahin die Geistlichkeit auf Latein. Einige von Luthers reformatorischen Liedern wurden 1524 im „Achtliederbuch“ und dem „Erfurter Enchiridion“ herausgegeben. Daher also: „500 Jahre evangelisches Gesangbuch“.
Aus diesem Anlass veranstaltete das Bezirkskantorat in Zusammenarbeit mit dem Kirchenmusikausschuss des Dekanats im März einen Fortbildungstag zum kreativen Singen aus dem Gesangbuch.
Mit Frau Landeskirchenmusikdirektorin i.R. Christa Kirschbaum aus Frankfurt konnte eine große Kennerin und Fachfrau auf diesem Gebiet gewonnen werden. Sie hat etliche Beispiele zum Thema „kreatives Singen“ in den Bänden „Lied-Spiele“ herausgegeben. Als Landeskirchenmusikdirektorin in Hessen-Nassau hat sie zahlreiche Gottesdienste in vielen Gemeinden erlebt und als Referentin begleitet.
Auf unterhaltsame, motivierende und durchaus auch lustige Art und Weise nahm Frau Kirschbaum die Gruppe von 50 Interessierten mit ins kreative Singen und Ausprobieren hinein. Chorsängerinnen und Chorsänger aus den unterschiedlichen Chören und Gemeinden des Bezirks nutzten dieses Angebot. Ebenso nahmen Kirchengemeinderäte, Pfarrerinnen, Bläser, Interessierte, Chorleiter und Organistinnen teil.
Geschickt verband die Referentin praktisches Singen mit geschichtlichen Aspekten. Aus den verschiedenen Jahrhunderten flocht sie jeweils Beispiel-Gesänge ein, die Stil und Form veranschaulichten. Im Laufschritt ging es vom gesungenen Psalm und einstimmigen Hymnus, über Lieder der Reformationszeit, des Barock, des Pietismus bis ins 20. Jahrhundert. Von den Anfängen der christlichen Popularmusik und der Friedensbewegung der 80er bis in die Lobpreis-Szene.
So konnte man die Entwicklung des evangelischen Liedguts gut nachvollziehen.
Eindrücklich war im Erproben für die Gruppe, wie die Tempi der Gesänge im Lauf der Jahrhunderte wechselten. So wurde im 18. Jahrhundert in der Zeit der Aufklärung beispielsweise so langsam gesungen, dass pro Sekunde nur ein Ton erklang - um das Gesungene zu verinnerlichen. Zwangsläufig musste der Organist lange Zwischenspiele einfügen, damit die Gemeinde atmen konnte. Eine ganz neue Form des Orgelchorals entstand dadurch.
Nach einer Kaffeepause und Zeit zum Austausch folgte der zweite Teil mit kreativem Singen.
Nun wurde es quirlig. Frau Kirschbaum verteilte Textsilben und Töne auf Kleingruppen, die zusammen wohlklingende Akkorde ergaben. Wie an einer Perlenschnur sollte eine Melodie entstehen. Doch das klappte nicht immer auf Anhieb. Viel Gelächter über Gelungenes und Versuchtes erheiterte diese Einheit. Es wurden Lieder mit Tanzschritten kombiniert und Bewegungen eingeflochten.
Zum dritten und abschließenden Teil ging es in die Stadtkirche, wo die Liturgie des gesamten Gottesdienstes fast ausschließlich gesungen wurde. In der eher nüchtern erscheinenden Württemberger Liturgie war das eine neue Erfahrung für viele, dass so wenig gesprochen und so viel gesungen wurde.
Im Gottesdienst sorgten Klangimprovisationen, self-made-Percussion, akkordische Auffächerung von Liedbegleitpatterns und ein Schreittanz ums Kirchenschiff für viel aktive Beteiligung.
Pfarrerin Christa Albrecht aus Stetten stimmte die Liturgie, die Gebete und den Predigtimpuls passend auf die Gesänge ab. In Dialogform wurde die Gemeinde auch hierbei einbezogen. Passiv sein und sich berieseln lassen – Fehlanzeige. Doch genau die starke Beteiligung der Gemeinde machte den Workshop-Gottesdienst zu einem Erlebnis.
Unterstützt und musikalisch bereichert wurde der Chor der Teilnehmenden von einer Bläsergruppe des Kirchenbezirks samt einigen Bläsern aus dem Brackenheimer Posaunenchor. Die moderneren Lieder wurden von einer Band mit Schlagzeug, Bass, Klavier und Orgel begleitet. Vielen Dank an alle Musizierenden!
Zum Abschluss führte das Lied „Wohl denen, die da wandeln“ im Schreittanz die Teilnehmenden beschwingt zur Tür hinaus.
Ein gelungener Fortbildungstag, der sicherlich manche Anregung für eigenes Ausprobieren im Gottesdienst mit auf den Weg gab.
Gabriele Bender, Bezirkskantorin
500 Jahre ev. Gesangbuch
Am Samstag, 9.3.2024 findet ein bezirksweiter Fortbildungstag und Impulstag zum 500jährigen Jubiläum des evangelischen Gesangbuches mit LKMD i.R. Christa Kirschbaum (Frankfurt/M.) statt.
Der Fortbildungstag ist für alle gedacht, die sich für das Singen und Beschäftigen mit dem ev. Gesangbuch interessieren.
Landeskirchenmusikdirektorin i.R. Christa Kirschbaum wird einen Impulsvortrag zum ev. Gesangbuch, der Geschichte und Entstehung der ersten Gesangbücher, deren Entwicklung und dem speziell "evangelischen" Singen geben.
Das gemeinschaftliche Singen alter und neuer Lieder, das kreative Ausprobieren aus Frau Kirschbaums Heft "Melodiespiele", sowie mehrstimmiges Singen wird immer wieder eingeflochten und für viel Freude am gemeinsamen Singen sorgen.
Eingeladen sind zu diesem Tag alle, die gerne im Gottesdienst „einfach nur singen“ und mitfeiern und nicht „vorne dran stehen“.
Ebenfalls ist der Impulstag ein Angebot für alle, die in leitender Funktion im Gottesdienst tätig sind (im Bereich Chor, als Leitung oder Chorsänger*innen, in Sing- und Musikteams, an Orgel und Klavier, aber auch liturgisch als Kirchengemeinderät*innen, Prädikant*innen und Pfarrer*innen).
Es sind alle willkommen und es gibt keine Voraussetzungen für die Teilnahme!
Auch Bläserinnen und Bläser sind herzlich willkommen!
Wer interessiert ist, beim Abschlussgottesdienst mitzuspielen, ist herzlich eingeladen sein Blasinstrument mitzubringen. (Bitte, wenn möglich, vorherige Info für unsere Planung!)
Das Seminar startet am 9.3. um 13.30 Uhr im ev. Gemeindehaus Brackenheim (Im Wiesental 11) und schließt mit einem musikalischen Abschlussgottesdienst um 17.30 Uhr in der Jakobus-Stadtkirche Brackenheim.
Für eine Stärkung bei Kaffee, Tee, kalten Getränken und Gebäck ist gesorgt.
Der Austausch untereinander hat auch Raum an diesem Tag.
Die Teilnahme ist kostenlos. Initiator ist der Kirchenmusikausschuss des Kirchenbezirks Brackenheim (KMA).
Ihre Anmeldung erleichtert uns die Planung und wird bis Samstag, 2. März bei Bezirkskantorin Frau Bender erbeten. Anmeldung vorzugsweise per Mail: info@kirchenmusik-brackenheim.de oder Tel: 07135 - 9321 684.
Seminar zu Musik im Gottesdienst – „Hörst du nur oder singst du schon?!“
Am Samstag, 18.2.2023 findet ein bezirksweiter Fortbildungstag mit Pfr. Frieder Dehlinger, Pfarrer im Amt für Kirchenmusik im Oberkirchenrat Stuttgart, statt.
Der Fortbildungstag ist für alle offen, die sich für das weite Feld „Musik im Gottesdienst“ interessieren.
Pfr. Dehlinger wird liturgische Fragen und Zusammenhänge zum gottesdienstlichen Singen erläutern. Gemeinsam werden die Teilnehmenden dem Gespür für sinnvolle Abfolgen und Übergänge in der Liturgie nachgehen.
Das gemeinschaftliche Singen und kreative Ausprobieren neuer und bekannter Lieder, Kehrverse und liturgischer Gesänge wird im Mittelpunkt stehen.
Eingeladen sind alle, die in leitender Funktion im Gottesdienst tätig sind (im Bereich Chor, als Leitung oder Chorsänger*innen, in Sing- und Musikteams, an Orgel und Klavier, aber auch liturgisch als Kirchengemeinderät*innen, Prädikant*innen und Pfarrer*innen).
Ebenso sind alle willkommen, die gerne im Gottesdienst „einfach nur singen“ und mitfeiern und nicht „vorne dran stehen“. Es gibt keine Voraussetzungen für die Teilnahme!
Das Seminar startet am 18.2. um 13.30 Uhr im Gemeindehaus Kleingartach (Maulbronner Str. 11-13) und endet mit einem Abschlussgottesdienst um 18.00 Uhr in der Martinskirche Kleingartach.
Von 13.30 bis 16.45 Uhr gibt es im Gemeindehaus einen Wechsel zwischen theoretischem Input und praktischem, kreativem Ausprobieren, inkl. Kaffeepause.
Von 17.15 bis 18.00 Uhr findet in der Martinskirche Kleingartach ein Gottesdienst statt, in dem wir vieles vom Nachmittag live erproben werden.
Die Teilnahme ist kostenlos. Initiator ist der Kirchenmusikausschuss des Kirchenbezirks Brackenheim (KMA).
Ihre Anmeldung erleichtert uns die Planung und wird bis Donnerstag, 16.02. bei Bezirkskantorin Frau Bender erbeten. Anmeldung vorzugsweise per Mail: info@kirchenmusik-brackenheim.de oder Tel: 07135 - 9321 684.
Einmal jährlich findet im Kirchenbezirk Brackenheim die Bezirkskonferenz für Kirchenmusik statt. (Kirchenmusikkonferenz = KMK)
Eingeladen sind dazu alle Chorleiter/innen, Organistinnen und Organisten, Bandleiter/innen, Flötenkreise, Bläser/innen und Posaunenchorleiter/innen, interessierte Chorsänger/innen, Singteams, kurzum - alle Musiktreibenden.
In der Regel ist dazu ein Gastreferent eingeladen, der über ein ausgewähltes Schwerpunktthema referiert. (Kinderchorleitung, Stimmbildung, Orgelpflege etc.)